Die Mannschaft des Porsche-356 Clubs räumte die Pokale ab!
Wir hatten uns überlegt, einige Abende anders als sonst zu verbringen und hatten uns –einzeln sowie auch als Mannschaft – zur ADAC Niedersachsen Classic angemeldet. Hier genossen wir auch einen Kurzurlaub.
Unsere Schlafstätte befand sich im Steigenberger Hotel in Bad Pyrmont, das Fahrerlager beim Italiener ll Teatro, wo wir entsprechend angeregt diskutierten und die Ereignisse vor- und nachbereiteten.
An der ADAC Niedersachsen Classic nahmen in diesem Jahr 170 Fahrzeuge ab Baujahr 1924 bis Baujahr 1980 teil. Insgesamt waren drei Gleichmäßigkeitsprüfungen, drei Durchfahrtskontrollen und eine Sonderprüfung zu absolvieren. Mehr als 30 Mitarbeiter und Helfer aus dem Ortsverein begleiteten die Rallye, die durch das Weserbergland führte.
Der Kurpark von Bad Pyrmont bildete den Start- und Zielpunkt der Rallye. Hier parkten auch die Teilnehmer. Von Freitag bis Sonntag konnten die Autos im Kurpark unter Bewachung abgestellt werden.
Tagsüber war der Kurpark geöffnet, Gäste und Bewohner der Stadt Bad Pyrmont konnten die Wagen besichtigen. So verwandelte sich der Kurpark in diesen Tagen in ein riesengroßes Automobil-Museum. Die Oldtimer standen wohl behütet und bewacht unter den riesigen Palmen des Parks. Wir durften selbst erfahren, was der Kurdirektor betonte: Dies ist eine der schönsten Anlagen Europas! – Und wir konnten sie gemeinsam nutzen.
Auf der Terrasse des Steigenberger Hotels hörten wir dem Kurkonzert zu, das zu Ehren unserer Autos spielte und genossen hier am Freitagabend, bei einem Grillabend, die untergehende Sonne.
Der Regen in der Nacht sorgte am anderen Tag für eine herrliche Weitsicht, die wir auf der Fahrt durch das Weserbergland genossen.
Die Ausfahrt führte von Bad Pyrmont hinunter zur Weser, nach Holzminden, der Stadt der Düfte und Aromen. Hier hat der Weltmarktführer der Düfte – die Firma Symrise – seinen Sitz. Eine Vielzahl weltberühmter Parfums wurde hier bereits kreiert.
Von Holzminden ging es wieder hoch in den Solling, wo wir die erste Berührung mit dem Hochmoor hatten. Über kleinere, idyllisch gelegene Ortschaften fuhren wir weiter bis nach Einbeck, wo ein Besuch im PS.Speicher anstand. Es handelt sich dabei um einen alten Kornspeicher, der zu einem Museum der Fortbewegung, ein würdiger Ort für historische Motorräder und Autos, ausgebaut wurde. Einige von uns kannten diesen Ort bereits, doch entdeckten wir wieder Neues, insbesondere die Sonderausstellung "Großes Glück für kleines Geld" mit Kleinwagen, die aus Großbritannien, Frankreich, Italien, Tschechoslowakei, Russland und Deutschland stammen. Viele nicht mehr so bekannte Namen deutscher Autos wurden entdeckt, wie Glas, Iloyd, Isetta, NSU, Meico, Fuldamobil, Kleinschnittger. Besonders begrüßt wurden wir im PS.Speicher durch die Oldtimerfreunde des Sollings, die mit 20 Schleppern, darunter auch einige Porsche-Trecker, zur Begrüßung gekommen waren.
Zwei Stunden später begann dann die zweite Etappe unserer Fahrt nach Kohnsen über Amelsen nach Lüthorst, wo einst Wilhelm Busch seine zweite Heimat fand; hier schrieb er Max und Moritz, den ersten Comic der Welt.
In allen Orten, die wir durchfuhren, fanden wir ein begeistertes Publikum vor, das uns vom Straßenrand aus zuwinkte. Dank der guten Vorbereitung des ADAC war die Strecke bekannt gegeben und man hatte uns tatsächlich erwartet.
Unsere Fahrt führte uns schließlich über Serpentinen durch die Rühler Schweiz, auf deren Berg- und Talstraßen die Gleichmäßigkeitsprüfungen stattfanden. Von dort ging es nach Bodenwerder, den Geburtsort und langjährigen Wohnsitz des „Lügenbarons“ Karl Friedrich Hieronymus von Münchhausen. Auf der Strecke genossen wir natürlich auch die herrliche Aussicht, die sich uns bot.
Zurück in Bad Pyrmont führte uns unser Weg durch die bekannte Brunnenstraße über die Hauptallee mit ihren vielen Cafés, in denen Leute saßen, die uns klatschend empfingen. Da kam etwas Mille-Miglia-Feeling auf und wir fühlten uns dabei sehr wohl.
Am Sonntag fand im Konzertsaal des Kurparks der Stadt Bad Pyrmont die Siegerehrung statt. Dabei wurde festgestellt, dass die Fahrer des Porsche-356 Clubs sowohl in der Einzelwertung als auch in der Mannschaftswertung überaus erfolgreich waren. In zwei Klassen holten wir jeweils einen zweiten Preis sowie einen fünften Preis und in der Mannschaftswertung insgesamt den zweiten Preis.
Es war ein Wochenende mit Spaß und Freude und guten Gesprächen.